SXEU31 DWAV 180800 S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T ausgegeben am Donnerstag, den 18.12.2025 um 08 UTC GWL und markante Wettererscheinungen: GWL SWa Insgesamt ruhige Lage mit etwas Regen durch schwache, strömungsparallele Fronten. An der Nordsee bis Freitagvormittag vorübergehend stürmisch, sonst keine markanten Wettererscheinungen. Synoptische Entwicklung bis Samstag 24 UTC -------------------------------------------------------------- Donnerstag... befindet sich der Vorhersageraum auf der Vorderseite eines umfangreiche Trogsystems über dem nahen Ostatlantik und Nordwesteuropa. Vorderseitig des Haupttroges sind mehrere kurzwellige Troganteile eingelagert. Damit verbunden ist ein Bodentief bei Island, dessen Frontensystem sich aufgrund der kurzwelligen Anteile wellenförmig von Südskandinavien über Nordfrankreich und England weiter südwärts erstreckt. Dessen Ausläufer hatten vorübergehend den Nordwesten mit dichteren Wolkenfeldern tangiert, ziehen sich aber bereits wieder etwas in Richtung Nordsee zurück. Grund dafür ist eine Welle, die sich schön in den Remote-Sensing-Daten wiederfindet. So erkennt man im Satellitenbild einen ausgeprägten Aufgleitschirm. In der ersten Tageshälfte kann es im äußersten Nordwesten noch ein paar Tropfen geben, ehe zum Nachmittag nur noch dichte Wolkenfelder vom Emsland bis nach Schleswig-Holstein erhalten bleiben. An den südostwärts angrenzenden Streifschuss schließt sich weiterhin Hochdruckeinfluss an. Sowohl am Boden als auch in höheren Schichten gibt es in der Südosthälfte einen großen Isobarenabstand und schwachgradientige Verhältnisse. Lässt man die hohen Wolkenfelder außen vor, kann es auch heute wieder große Unterschiede auf engstem Raum geben. Je nachdem, wo sich Nebel- und Hochnebelfelder länger halten (teils auch ganztägig), liegen die Maxima häufig im Bereich oder nur knapp über den Morgenwerten. Prädestiniert für Dauergrau sind die Regionen vom Ahr- und Moseltal über Mittel- und Nordhessen bis ins Eichsfeld und Werratal sowie der Streifen vom Bodensee über das Donautal (mit seinen Zuflüssen) bis zum Bayerwald. In letzterer Region bleibt es mit Maxima nur wenig über dem Gefrierpunkt am kältesten. Dort, wo sich die Sonne länger durchsetzen kann, werden zweistellige Höchstwerte erwartet. Das gilt insbesondere für die Nord- und Nordosthänge der Mittelgebirge sowie höhere Berglagen. Am wärmsten wird es in Teilen von NRW sowie am Oberrhein und Neckar mit 10 bis 14 Grad. Warntechnisch spielt ansonsten der Wind in der Nordwesthälfte eine Rolle, der mit der vorübergehenden Annäherung der Frontalzone etwas auffrischt. Am ehesten macht sich das an der Nordsee bemerkbar (Bft 7, nur selten Bft 8, da meist ablandig aus Süd bis Südost), in höheren Berglagen (Schmücke, Fichtelberg, Feldberg/Schwarzwald Bft 8, Brocken Bft 10) sowie an den Nord- bis Osthängen der Mittelgebirge (leebedingt bei südlichen Richtungen, Bft 7). In der Nacht auf Freitag dominiert zunächst Hochdruckeinfluss. In der zweiten Nachthälfte wandert die tagsüber aktive Welle jedoch weiter nordostwärts, sodass sich die Kaltfront in den äußersten Nordwesten und Westen verlagert, wo auch etwas Regen fällt. Die dichteren Wolkenfelder breiten sich derweil noch etwas südostwärts bis etwa zur Landesmitte aus. Im übrigen Land ist es teils klar, teils breiten sich Nebel- und Hochnebelfelder erneut aus oder verdichten sich. Dabei kann sich streckenweise Glätte bilden. Das gilt vornehmlich für zunächst klare Regionen, in denen sich die Beläge in den negativen Bereich abkühlen und sich anschließend dichter Nebel bildet. Ebenso kann es in Randbereichen zu Reifglätte kommen. Gerade dort ist die relative Feuchte deutlich erhöht, durch Ausstrahlung kann es jedoch noch ausreichend für negative Belagstemperaturen abkühlen. Die Temperatur zeigt ein starkes Nordwest-Südost-Gefälle. Während in Teilen von NRW und im Emsland Minima um 10 Grad erwartet werden, können die Werte südlich der Donau bis auf -2 Grad fallen. Im Westen und Nordwesten bleibt der Wind in den bereits tagsüber genannten Regionen lebhaft und lebt mit Annäherung der Kaltfront nochmals etwas auf. Mit leichter Winddrehung an der Nordsee auf Südwest sind dort auch stürmische Böen möglich. Auf dem Brocken können vereinzelt Böen bis Bft 11 auftreten. Freitag... verbleibt Deutschland in einer südwestlichen Höhenströmung. Die nächtliche Kaltfront kommt noch etwas südostwärts voran, ist aufgrund ihrer strömungsparallelen Lage jedoch antriebsschwach und wird zunehmend ausgebremst. Die Niederschlagsmengen halten sich daher in Grenzen; lediglich in den westlichen Staulagen können ein paar Liter zusammenkommen. In der Südosthälfte setzt sich die Mischung aus ganztägig neblig-trüben Verhältnissen einerseits und lang anhaltendem Sonnenschein andererseits fort (siehe Erläuterungen vom Vortag). Auch im Nordwesten kann sich postfrontal zeitweise die Sonne zeigen. Die Höchstwerte weisen einen großen Spread auf. Während im ostbayerischen Donautal bei Dauernebel nur um 0 Grad erreicht werden, liegen die Maxima nördlich der Mittelgebirgsschwelle sowie in sonnigen Gebieten im Südwesten bei 10 bis 14 Grad. Der Gradient schwächt sich im Tagesverlauf weiter ab, sodass nur noch im höheren Bergland und an der See warnwürdige Böen aus Südwest auftreten. In der Nacht auf Samstag verbleiben die Feuchtereste der mittlerweile nahezu ortsfesten Front über der Landesmitte mit leichten Niederschlägen. Diese erstrecken sich von Eifel und Saarland bis nach Brandenburg und Berlin. Die größten Mengen fallen weiterhin im Westen, wo in Staulagen auch ein paar Liter gemessen werden können. Nach Norden hin sind Auflockerungen möglich. Im Süden und Südosten stellt sich erneut die bekannte Mischung aus klaren Abschnitten und Regionen ein, in denen sich Nebel und Hochnebel wieder ausbreiten und verdichten. In Gebieten mit negativen Belagstemperaturen ist vereinzelt Glätte durch überfrierende Nebelnässe oder in Übergangsbereichen durch Reifbildung möglich. Die Minima liegen zwischen 0 und -4 Grad entlang und südlich der Donau sowie in Ostbayern, während im Umfeld der Nordsee Werte um 7 Grad erwartet werden. Der Wind lässt mit weiter nachlassendem Gradienten deutlich nach. Samstag... kann sich ein Trog über dem nahen Ostatlantik stärker amplifizieren, seine Achse weitet sich bis zur Iberischen Halbinsel und späte weiter nach Nordafrika aus. Stromabwärts kräftigt sich damit ein Höhenkeil, der bis zum Nordmeer reicht, wodurch die (zuvor schwache) Höhenströmung auf südliche Richtungen dreht. Die Feuchtereste über Teilen des Landes richten sich im Tagesverlauf zunehmend meridional aus, nachdem sie in der vorangegangenen Nacht noch eher zonal orientiert waren. Leichte Niederschläge treten dadurch vor allem in den westlichen Landesteilen auf. Bedeckt bleibt es auch im Norden, während der Süden und Südosten weiterhin entkoppelt unter schwachgradientigen Verhältnissen verbleibt und sich mit Grenzschichtprozessen beschäftigt. Durch die schwachgradientigen Bedingungen vom Boden bis in die mittlere Troposphäre verstärkt sich die Inversion infolge abnehmender Austauschprozesse erneut. Im erweiterten Donautal verharren die Temperaturen um den Gefrierpunkt, ansonsten werden nur noch 4 bis örtlich 11 Grad im Südwesten erreicht. Wind ist dabei kein Thema. In der Nacht auf Sonntag verbleiben die Feuchtereste über dem Westen und Nordwesten, wo weiterhin geringe Niederschläge auftreten. Der Südosten beschäftigt sich fortgesetzt mit Frost, Nebel und vereinzelt mit Glätte durch überfrierende Nebelnässe oder Reifbildung. Dazwischen passiert wenig. Auf der Nordsee kann es vorübergehend zu Windböen aus Südost kommen. Modellvergleich und -einschätzung -------------------------------------------------------------- Die Modelle zeigen keine nennenswerten Unterschiede im kurzfristigen Vorhersagebereich. Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach Dipl. Met. Marcus Beyer