SXEU31 DWAV 241800 S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T ausgegeben am Mittwoch, den 24.12.2025 um 18 UTC SCHLAGZEILE: Kalte Weihnachtstage, teilweise mit Dauerfrost. Zunächst kräftiger, kalter Ostwind mit Sturmböen im Bergland. In den nächsten Tagen abnehmend. Synoptische Entwicklung bis Freitag 06 UTC ---------------------------------------------------------------- Aktuell ... ist die Strömung über Europa nachhaltig blockiert durch ein mächtiges Höhenhoch nördlich von Schottland. Es stützt eine Bodenhochdruckzone von den Britischen Inseln bis zur Ukraine. An dessen Südflanke gelangt mit einer östlichen Strömung trocken-kalte Festlandsluft nach Mitteleuropa und Deutschland. Diese beschert weite Landesteilen einen zusehends frostigen Heiligabend. Im Norden überwiegt geringe Bewölkung, sonst zeigt sich der Himmel wolkig oder stark bewölkt mit leichten Schneefällen im Süden, ausgelöst durch Aufgleiten auf der Rückseite eines Kaltlufttropfens, der der bodennahen Strömung folgend westwärts zieht. Nach Abzug des Kaltlufttropfens Richtung Nordfrankreich lockert auch über der Mitte, teilweise bis in den Süden die Bewölkung auf, sodass es in der Nacht zum 1. Weihnachtstag verbreitet leichten bis mäßigen Frost gibt. Vereinzelt ist vor allem im östlichen Bergland strenger Frost möglich. Die flache Bewölkung ganz im Norden, in einer schliere feuchter Luft von der Ostsee her, taugt nicht für Schneeschauer. Die anfänglichen schwachen Schneefälle im Südwesten sind in der ersten Nachthälfte bald vorbei, danach bleibt es trocken. Wo es zuvor leichten Schnee gab, ist stellenweise Glätte möglich, sonst ist in der trockenen Luft (TP: teils <-10°C) die Glättegefahr sehr gering. Der stärkste Druckgradient fokussiert sich auf die Mitte und den Süden, wo der Ost- bis Nordostwind steife, exponiert stürmische Böen hergibt. Im Bergland sind Sturmböen möglich, exponiert schwere Sturmböen. Im Laufe der Nacht beginnt der Gradient aufzufächern und die Böen lassen, beginnend in den Niederungen, nach. Donnerstag ... 1. Weihnachtstag, verlagert sich das Höhenhoch mit Kern nach Norwegen, die zugehörige Bodenhochdruckzone liegt vom Nordmeer bis zum Balkan und breitet sich über Deutschland nach Süden aus. Bodennah hält die trockene Ostströmung und die Kaltluftadvektion an, in der unteren Troposphäre wird es durch Absinken mit einer weit nach unten gedrückten Inversion wieder milder, in 850 hPa bis +4°C im Südwesten. Das Absinken führt auch im Süden zu vermehrt wolkenarmen Verhältnissen und es scheint somit oft die Sonne, mal abgesehen von einigen Resten tiefer Bewölkung im Süden sowie Bewölkung im Stau einiger Mittelgebirge. Diese bringen keine Niederschläge, können aber die Temperatur niedrig halten und z.B. im Thüringer Becken mäßigen Dauerfrost zur Folge haben. Der Druckgradient fächert auch im Südwesten mehr und mehr auf, vor allem im Bergland gibt es aber noch steife bis stürmische, exponiert Sturmböen aus Ost. Auch dort aber mit abnehmender Tendenz. Darüber hinaus langt es vielleicht auch auf den ostfriesischen Inseln für die ein oder andere steife Böe. An der See sowie gebietsweise im Westen und Süden werden knapp über 0°C erreicht, sonst herrscht Dauerfrost. In der Nacht zum Freitag gibt es bei geringer Bewölkung verbreitet leichten bis mäßigen, ohne Schnee aber wahrscheinlich nur lokal strengen Frost. In der trockenen Luft sind die Nebelneigung und Glättegefahr meist gering. Nur im Süden, wo die Luft etwas feuchter ist, sind ein paar Nebelfelder und etwas flache Bewölkung möglich. Einzelne starke Böen (7 bis 9 Bft) sind Kamm- und Gipfellagen vorbehalten. Warmluftadvektion vor einer Warmfront, die das Hoch über die Ostsee umrundet, führt im Laufe der Nacht im Nordosten zu aufziehender hoher und mittelhoher Bewölkung. ---------------------------------------------------------------- Synoptische Entwicklung bis Samstag 06 UTC Freitag ... 2.Weihnachtstag. Die Modelllage hat sich gegenüber heute früh nicht wesentlich geändert. Der Hochdruckeinfluss hält an mit trocken kalter Festlandsluft, die uns einen freundlichen, aber wie erwähnt sehr frischen Feiertag bringt. Nur im Nordosten zieht mit einer Warmfront dichtere Bewölkung auf. Details können der Frühübersicht entnommen werden. Modellvergleich und -einschätzung ---------------------------------------------------------------- Die Modelle simulieren ähnlich. Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach Dipl. Met. Bernd Zeuschner