SXEU31 DWAV 151800 S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T ausgegeben am Montag, den 15.12.2025 um 18 UTC SCHLAGZEILE: Auf dem Brocken anfangs noch Sturmböen, sonst keine signifikanten Wettererscheinungen. Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 06 UTC ---------------------------------------------------------------- Aktuell ... zeigt sich ein stark meridional ausgeprägtes Strömungsmuster über dem nahen Ostatlantik und Europa mit einem von Grönland und Island bis vor die Küste Portugals reichenden Höhentrog, dem ein breiter vom Mittelmeerraum über das östliche ME bis nach Fennoskandien reichender Höhenrücken gegenübersteht. Das gesamte Strömungsmuster verlagert sich im Laufe der Nacht ein wenig ostwärts und der Trog beginnt in seinem südlichen Teil Richtung Iberische Halbinsel abzutropfen. An der grundsätzlichen Wetterlage bei uns ändert das aber wenig. Hierzulande dominiert der Einfluss des Höhenrückens, der im Bodendruckfeld mit der umfangreichen Hochdruckzone FRIEDA korrespondiert, deren Schwerpunkt sich aktuell über dem Südosten Europas befindet. Somit verbleibt die Frontalzone nahezu ortsfest westlich bzw. nordwestlich von uns. Mit der südlichen bis südwestlichen Strömung hält die Zufuhr relativ milder Luft in weiten Teilen Europas und somit auch bei uns weiter an. Bei uns bewegt sich die Temperatur in 850 hPa derzeit zwischen etwa 3 bis 8 Grad. Unter Absinken hat sich eine sehr scharfe, aber bereits relativ weit unten (ca. auf 950 hPa) angesiedelte Inversion ausgebildet unterhalb derer sich eine feuchte Grundschicht hält. Da aber der Druckgradient zwischen dem Hoch und der Tiefdruckzone (KONSTANTIN) über Nordwesteuropa im Tagesverlauf etwas zugenommen und somit die Durchmischung etwas aufgelebt hat, konnte sich der tiefe Stratus vor allem über der Mitte, teilweise aber auch im Süden deutlich lichten. Insbesondere über Bayern blieb es aber vielerorts dicht und die Temperatur pendelte um null Grad. In der kommenden Nacht wird es in vielen Regionen klar bleiben. Nebel bildet sich nur vereinzelt vor allem in Flussnähe. Der Nebel über Bayern wird sich wieder verdichten bzw. sich beispielweise entlang der Donau wieder ausbreiten. Die Windzunahme macht sich nur in höheren Lagen bemerkbar. So kommt es auf dem Brocken sowie auf exponierten Alpengipfeln zu stürmischen Böen oder Sturmböen Bft 8 bis 9 aus Südwest. Im Laufe der Nacht lässt dort der Wind aber schon wieder nach. Hinzu kommt noch in Ostsachsen der Böhmische Wind, der dort bis morgen Vormittag für einzelne Böen Bft 7 um Süd sorgt. Die Temperatur sinkt vor allem im Süden, sowie in Teilen der Mitte und des Ostens in den leichten Frostbereich, in Bayern bis auf Werte bis minus 4 Grad. Die Glättegefahr ist gering, vereinzelt ist Reifglätte aber nicht ausgeschlossen. Im Westen und Norden bleibt es frostfrei. Im Nordwesten sogar mild bei Tiefstwerten um 6 Grad. Dort zieht aufgrund der Nähe zur Frontalzone hohe und mittelhohe Bewölkung auf. Dienstag ... tropft der Trog über der Iberischen Halbinsel ab und macht sich von da aus auf den Weg in Richtung der Straße von Gibraltar. Vorderseitig wird über dem Südosten Spaniens eine Zyklogenese induziert (KONSTANTIN III), die letztendlich auch dafür sorgt, dass die Frontalzone weiter nur sehr schleppend Richtung Osten vorankommt. Sie verläuft am Abend etwa von Frankreich über die südliche Nordsee hinweg Richtung Südskandinavien. Das Trogresiduum erreicht am Abend Großbritannien und die Bretagne. So nimmt die Bewölkung insgesamt zu und am Abend könnte es im äußersten Westen und Nordwesten ein paar Tropfen Regen geben, überwiegend bleibt es aber trocken. Insgesamt dominiert aber weiterhin der Hochdruckeinfluss. Am längsten sonnig bleibt es im Osten sowie in Teilen des Südens, bevor auch dort am späten Nachmittag mehrschichtige Bewölkung aufkommt. Zähe Nebel- und Hochnebelfelder halten sich voraussichtlich vor allem entlang der Donau sowie stellenweise entlang des Oberrheins. Bei zähem Nebel erreicht die Temperatur nur Werte um oder knapp über 0 Grad, sonst wird es bei Höchstwerten zwischen 6 und 10 Grad recht mild. An den Alpen und im Nordwesten sind sogar zweistellige Höchstwerte zu erwarten. In der Nacht zum Mittwoch schwenkt das Trogresiduum weiter ostwärts, sodass auch die Front (als Kaltfront von KONSTANTIN I mit Kern über Südskandinavien) die Deutsche Bucht und den äußersten Nordwesten Deutschlands erreicht. Bei dichter Bewölkung können dort wenige Tropfen Regen fallen. Sonst bleibt es unter dem anhaltenden Hochdruckeinfluss trocken. Teilweise ist es klar, teils hält sich hohe oder mittelhohe Bewölkung. Nebel bildet sich nur vereinzelt. Die Temperatur sinkt mit Ausnahme des äußersten Nordwestens und Nordens in den leichten Frostbereich ab. ---------------------------------------------------------------- Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 06 UTC Mittwoch ... gibt es keine signifikanten Änderungen gegenüber der Frühübersicht. In weiten Teilen Deutschlands dominiert weiterhin der Hochdruckeinfluss, sodass die von Nordwesten übergreifende Front sehr schwach ausgeprägt ist und nur im Westen und Norden ganz vereinzelt etwas Regen bringt. Dort bleibt es überwiegend trüb, während im Osten und Süden auch mal größere Auflockerungen möglich sind. Es ist weiterhin relativ mild. Ab der Nacht zum Donnerstag frischt dann der Südwestwind an den Küsten sowie im höheren Bergland mit Annäherung eines Sturmtiefs bei Island stark bis stürmisch auf. Modellvergleich und -einschätzung ---------------------------------------------------------------- Die Wetterlage wird übereinstimmend prognostiziert. Signifikante Unterschiede sind nicht vorhanden. Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach Dipl. Met. Johanna Anger